Als Piraten begeisterten die Mitglieder der Lülsdorfer Frauengemeinschaft.
Für ihren rassigen Tanz ernteten sie viel Beifall. Foto: Lorber
Von Peter Lorber
Beim Lülsdorfer Pfarrkarneval sorgten vor allem die eigenen Kräfte für gute Laune. Die TSG Dancing-Diamonds, die es erst seit vier Monaten gibt, punktete beim Auftritt mit Rasanz und geschliffener Choreografie.
1968 rief Pastor Werner Muthig den Lülsdorfer Pfarrkarneval ins Leben. Seitdem zählt er jedes Jahr eine große Fangemeinde, die ihre Bühnenakteure ausgiebig feiert. Auch diesmal war das Matthias-Haus gut gefüllt mit bunt kostümierten Jecken, die gleich der ersten Nummer größte Sympathien entgegenbrachten.
Grün und Weiß bestimmten das Bild auf der Bühne, als das Lülsdorfer Kinderprinzenpaar Luis I. und Isabela I. der Pfarrgemeinde seine Aufwartung machte. Die beiden Frohsinns-Regenten wurden genauso bejubelt wie die Tanzgruppe Lülsdorfer Junge un Mädcher.
Diamonds auf der Tanzfläche
Mit der zweiten Nummer holte der charmante Moderator Lothar Pilz gleich eine weitere Tanzgruppe auf die Bühne. Erst seit vier Monaten gibt es die TSG Dancing-Diamonds, die gleichwohl mit Rasanz und geschliffener Choreografie punktete, was den Vorsitzenden Jörg Quiske sichtbar stolz machte. Verlassen konnten sich die Macher auf ihre eigenen Kräfte, etwa auf die Messdienerinnen und Messdiener. Die überzeugten nicht nur im Service, sondern auch mit zwei gefeierten Auftritten. Zunächst holten sie den „Tatort“ ins Pfarrheim, bei dem ein schlimmes Verbrechen zu klären war: Messwein war gestohlen worden. Später trat die im vergangenen Jahr ins Leben gerufene imaginäre katholische Karnevalsgesellschaft Gelb-Weiß auf, begeisterte mit zwei Adaptionen von Udo-Jürgens-Song.
Da zündete „Ich war noch nie im heil’gen Rom“ ebenso wie „Aber bitte mit Weihrauch“. Eigengewächs ist auch die Junge Familie Lülsdorf, die in zwei Sketchen ein Pfarrfest und das Interview einer Kirchenzeitung persiflierten. Als Piraten enterten die Mitglieder der Lülsdorfer Frauengemeinschaft die Bühne und legten einen rassigen Tanz aufs Parkett. Talent als Stimmen-Imitator bewies Gemeindemitglied Bruno Drees, der den „Ja-hallo-erst-mal“-Rüdiger-Hoffmann hochleben ließ. Heimspielcharakter hatten auch die stimmungsvollen Auftritte des Rheidter Dreigestirns (Tobias II., Bauer Stefan, Jungfrau „Jesefa“), der Ranzeler Prinzessin Yvonne, der Showtanzgruppe Marbella von Blau-Gelb Niederkassel und der KG Grün-Weiß Lülsdorf.